Argentinien: Der beliebteste Weinproduzent Südamerikas
In diesem Beitrag möchten wir Dir ein weiteres Land in Südamerika vorstellen: Argentinien! Denn das Land konnte sich den ersten Platz auf der südamerikanischen Rangliste für Weinherstellung und den achten Platz auf dieser Rangliste weltweit sichern. Aber was macht den Wein aus Argentinien so besonders? Wie werden die Reben angebaut und gute Trauben weiter verarbeitet? All diese Fragen möchten wir Dir in diesem Beitrag beantworten!
Spanische Siedler brachten Weinreben ins Land
Schon vor über 400 Jahren brachten Mönche und Priester Reben aus den Nachbarländern Chile und Bolivien mit nach Argentinien und pflanzten diese in der Nähe von Klostern und Kirchen an, um die Liturgie der katholischen Gottesdienste bewahren zu können. Wissenschaftler fanden sogar heraus, dass die ersten Reben im Jahr 1561 von dem Priester Juan Cidrón in der Provinz Santiago del Estero angepflanzt worden sind.
Der kommerzielle und allen Einwohnenden zugängliche Anbau fand seinen Anfang jedoch erst wirklich durch Spanier, die im 16. Jahrhundert ins Land gereist waren. Die Europäer liebten den Wein in der Heimat und machten den Anbau von Reben vor Ort schnell zum wichtigsten Reichtum der Region Mendoza.
In den folgenden Jahren breitete sich die Produktion auch in allen anderen argentinischen Regionen aus; Mendoza bliebt trotzdem das Zentrum des Weinbaus. Trotz über 20.000 bepflanzten Hektar Land zu Anfang des 20. Jahrhunderts erlangte der Wein aus Argentinien erst nach dem ersten Weltkrieg einen guten Qualitätsstandard. Dies ist aus Europa importierten Reben zu verdanken. Aufgrund von fehlender Politik zum Anbau richteten viele Winzer ihre Produktion weiterhin jedoch auf Quantität vor Qualität. Erst seit den 1990er Jahren achten die Winzer vermehrt auch einen qualitativen Weinbau und können damit bisher mit Wein aus Argentinien sehr guten Erfolg erzielen.
Argentinien hat ideale Weinbaugebiete
Wein aus Argentinien kommt aus sieben offiziellen Anbauregionen: Salta, Catamarca, La Rioja, San Juan, die traditionsreiche Gegend Mendoza, Nequén und Rio Negro.
Mendoza ist auch heute mit 160.000 Hektar Anbaufläche noch die bedeutendste Region: hier werden rund 80% der argentinischen Weine produziert. Ein Großteil dieser Produktion wird exportiert. Der Anbau in dieser bedeutenden Region kann jedoch nur dich eine künstliche Bewässerung gewährleistet werden, denn Mendoza ist eine Trockensteppe mit über 300 Sonnentagen im Jahr. Allerdings sorgen die Höhenlagen der Weinhänge zum Teil in Mendoza, aber auch in den anderen Gebieten, für ein ideales Klima zum Anbau von Trauben.
Die in den anderen Regionen produzierten Weine werden häufig für den Eigenbedarf im Land verwendet.
In vielen Regionen wird die Tageshitze in den Höhenlagen von meist 500 bis 800 Metern durch die Nähe zu den Anden gemindert und es entsteht ein besonders mildes Klima. Die hohe Lage sorgt außerdem für einen guten Temperaturunterschied von Tag und Nacht, was ideal für den Wein aus Argentinien ist: so entsteht eine frische Säure und eine gute Reife der Trauben.
Mehr als Malbec: Die Rebsorten des Landes
Rote Rebsorten
- Malbec: Obwohl sich längst nicht mehr alles um den Malbec dreht, ist die Rebsorte, die erst im 19. Jahrhundert aus Frankreich importiert wurde, die erfolgreichste des Landes. Das ist unsere anderem den wurzelechten Reben zu verdanken, die nie von der Reblaus befallen waren.
- Cabernet Sauvignon: Diese robuste rote Rebsorte ist bekannt für ihre tiefe Farbe und ihre reichen Aromen von dunklen Beeren, oft gepaart mit Noten von Gewürzen und manchmal einer Spur von Eiche, unterstützt von kräftigen Tanninen und einer soliden Säurestruktur.
- Tempranillo: die ursprünglich aus Spanien stammenden Reben werden oft als spanische Antwort auf den französischen Cabernet Sauvignon bezeichnet.
- Merlot: Merlot zeichnet sich durch seine weichen Tannine und Aromen von reifen roten Früchten wie Pflaumen oder Kirschen aus, oft mit einem Hauch von Schokolade oder Vanille, und bietet eine angenehme Rundheit und leichtere Struktur im Vergleich zu Cabernet Sauvignon.
- Pinot Noir: Diese elegante rote Rebsorte ist für ihre feinen Tannine und Aromen von roten Beeren, Blumen und Erde bekannt, mit einer oft seidigen Textur und einer komplexen, subtilen Struktur, die eine große Vielfalt an Terroirs widerspiegelt.
Weiße Rebsorten
- Torrontés: Die populärste Weißweinrebe des Landes ist geprägt von einem blumigen, tropisch anmutendem und intensivem Charakter mit einem guten Säuregehalt.
- Chardonnay: Diese weltweit beliebte Rebsorte bietet eine breite Palette von Aromen, von frischen Zitrusfrüchten bis hin zu reichen, butterartigen Noten, oft mit einem gut ausbalancierten Säuregehalt und einer gut integrierten Eiche.
- Sauvignon Blanc: Bekannt für seine frischen, zitrusartigen Aromen und knackige Säure, bringt dieser Wein oft charakteristische Noten von Stachelbeere und einen Hauch von Kräuterigkeit mit sich.
- Pinot Grigio: Diese Rebsorte ist für ihre leichten, frischen und zitrus- oder grünen Apfelaromen bekannt, mit einer moderaten bis niedrigen Säure und einer unkomplizierten, leicht zugänglichen Qualität.
Probiere selbst Wein aus Argentinien!
Jetzt hast Du hoffentlich einiges über argentinischen Wein gelernt – und musst nun noch probieren! Im Land gibt es neben den bekannten Rebsorten viele unentdeckte Schätze, die Du selber entdecken kannst! In unserem Shop und unter diesem Beitrag findest du bereits eine große Auswahl vorzüglicher Weine aus Argentinien. Prost!
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